Menstruationsschmerzen - 10 Tipps bei Regelschmerzen

Frau mit Regelschmerzen

Ein Großteil der Frauen leidet jeden Monat unter Menstruationsschmerzen. Bei einigen beginnen die Regelschmerzen sogar schon, bevor die eigentliche Blutung einsetzt.

Regelschmerzen äußern sich meist durch ein dumpfes, ziehendes Gefühl im Unterleib, das in die Oberschenkel, die Hüften und den unteren Rücken ausstrahlen kann. Einige Frauen berichten sogar, dass die Unterleibskrämpfe leichten Wehen ähneln. 

In diesem Artikel werden wir dir ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie du deine Menstruationsschmerzen lindern kannst, dir erklären, wie Regelschmerzen eigentlich zustande kommen und wann du mit ihnen lieber zum Arzt gehen solltest.

Was sind die Ursachen für Regelschmerzen?

Menstruationsschmerzen haben eine einfache Ursache: Während der Menstruation möchte dein Körper die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut loswerden, da sich kein befruchtetes Ei eingenistet hat. Um die Schleimhaut abzustoßen, ziehen sich die Muskeln deiner Gebärmutter in einem unregelmäßigen Rhythmus zusammen und entspannen sich wieder. Dadurch löst sich die Schleimhaut von der Gebärmutterwand und das mit Blut vermischte Gewebe kann durch den Muttermund und die Scheide abfließen.

Diese Kontraktionen können nahezu unbemerkt ablaufen und keinerlei Beschwerden hervorrufen. Bei vielen Frauen sind sie aber mit schmerzhaften Krämpfen im Unterleib verbunden. In diesem Fall wird von primären Unterleibsschmerzen oder auch primärer Dysmenorrhoe gesprochen. Die Krämpfe können auf den Unterleib beschränkt sein, können aber auch in die Beine und den Rücken ausstrahlen. 

Bei einigen Frauen lösen die Krämpfe zusätzlich Erbrechen, Übelkeit und Durchfall aus. Bei vielen Frauen werden die Unterleibsschmerzen auch durch Symptome wie Kopfschmerzen und Rückenschmerzen begleitet.

Auch äußere Faktoren, wie Stress, können Einfluss auf die Stärke der Unterleibsschmerzen haben.

Unterleibsschmerzen dargestellt durch kaktuss

10 Tipps bei Regelschmerzen 

1. Bewegung

Ja, Sport während der Periode klingt zunächst unangenehm, kann aber helfen, Krämpfe zu lösen. Hört dabei auf euren Körper und schaut, was euch Spaß macht, denn Bewegung hilft, zu entspannen. Wir empfehlen leichte körperliche Aktivitäten, wie Radfahren, Yoga, Tanzen oder ausgedehnte Spaziergänge.

2. Teetrinken und Abwarten

. Es gibt diverse Tees, die dank verschiedener Heilkräuter krampflösend und damit auch schmerzlindernd wirken. Hier ein paar Heilpflanzen, die sich während der Regel besonders für Tees eignen: 
  • Anis
  • Eisenkraut
  • Melissenblätter
  • Salbei
  • Ingwer
  • Frauenmantel
  • Schafgarbe
  • Mönchspfeffer
  • Johanniskraut

3. Einfach mal Nein sagen

Stress kann Regelschmerzen verstärken. Daher ist es während der Regel ratsam auch mal Nein zu sagen, wenn du auf eine Unternehmung keine Lust hast oder dich nicht so gut fühlst und einfach etwas abzuschalten. Keine Sorge: Die Welt dreht sich weiter, auch wenn du eine Pause machst. Dafür sind Frauen dann übrigens in den Wochen nach der Periode dreimal so produktiv wie zuvor.

4. Wärme

Wärme fungiert nicht nur krampflösend, sondern kann auch das Schmerzempfinden lindern, da die Wärme das Schmerzsignal der Nerven übertönt. Eine Wärmflasche, ein Wampy oder ein schönes heißes Bad sollten also unbedingt auf deiner Tagesordnung stehen, wenn du das nächste Mal  Regelschmerzen hast.

5. Medikamente

Krampflösende Medikamente und Schmerztabletten können vorübergehend helfen, wenn du trotz Regelschmerzen ein hohes Arbeitspensum erfüllen musst. Wir alle kennen diese Tage, an denen man einfach funktionieren muss. Versuche aber trotzdem, dir und deinem Körper die nötige Ruhe und Erholung zu gönnen.

6. Orgasmen sind immer gut

Sex löst Glückshormone aus, die bei der Entspannung helfen können und ist daher ein heißer Tipp bei Regelschmerzen. Außerdem können Orgasmen krampflösend wirken und dadurch Schmerzen lindern. 

7. Ernährung

Auch eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, Menstruationsbeschwerden zu verringern. Nahrungsmittel, die reich an Magnesium, Vitamin B1 und B6 sowie Omega-3-Fettsäuren (zum Beispiel in Fisch und Nüssen) sind, können schmerzlindernd wirken. Alkohol und Nikotin solltet ihr hingegen lieber meiden.

8. Etwas Süßes oder doch nur Magnesium?

Die Muskelkontraktionen zum Schleimhautabbau verbrauchen viel Magnesium, was wir spüren, indem wir uns ständig nach etwas Süßem sehnen. Dabei handelt es sich um ein Missverständnis: Unser Körper zeigt uns durch den Appetit auf etwas Süßes lediglich, dass er seinen Magnesiumspeicher auffüllen möchte. Und das macht ihr am besten durch Bananen, Cashewnüsse, Sonnenblumenkerne, Leinsamen oder Himbeeren.

    9. Den Schmerz wegatmen

    Klingt erst mal doof, wegatmen, wie soll das gehen? Aber wenn sich Regelschmerzen bemerkbar machen, ist es ein guter Tipp, tief durchzuatmen. Denn dadurch werden Körper und Psyche auf Entspannung programmiert. Gleichzeitig sinkt die Produktion von Stresshormonen, verspannte Muskeln lockern sich und die Schmerzen können dadurch weniger werden. 

      So geht’s: Am besten du suchst dir einen ruhigen Ort, an dem du dich aufrecht hinsetzen und die Augen schließen kannst. Dann solltest du deinen Atem verlangsamen und dich dabei nacheinander auf deine verschiedene Körperteile (von oben nach unten: Augen, Mund, Schultern, Wirbelsäule, Arme und Beine) konzentrieren und diese bewusst entspannen. Dann kannst du für fünf Minuten deinen Atem betrachten. Es kann helfen, die Atemzüge zu zählen, um mit den Gedanken nicht abzuschweifen.

        10. Den Schmerz wegdrücken

        Gegen Regelschmerzen gibt es einen hervorragenden Tipp aus der traditionellen chinesischen Medizin, nämlich Akupressur.

        Und so geht’s: Massiere eine Handbreit unterhalb deines Bauchnabels leicht mit den Fingerkuppen deinen Bauch für 30 Sekunden lang. Dann kannst du zwei Fingerbreit oberhalb des Schambeins ebenfalls etwa 30 Sekunden lang sanft drücken. In der Regel lassen Schmerzen im Unterleib dadurch schnell nach.

          Ab wann sollte ich ärztlichen Rat in Anspruch nehmen?

          Manchmal sind die Krämpfe so stark, dass die oben genannten Tipps nicht ausreichen. Spätestens dann solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin um Rat fragen. Dies gilt auch für den Fall, dass die Menstruationsschmerzen plötzlich verstärkt auftreten, obwohl du zuvor nie Probleme damit hattest. Der oder die Ärzt*in kann abklären, ob es sich bei den Beschwerden um sogenannte sekundäre Menstruationsschmerzen handelt, also um solche, denen eine gynäkologische Erkrankung zugrunde liegt. In diesem Fall können eventuell Myome, Polypen oder eine Endometriose für die Schmerzen verantwortlich sein.

          Auch eine schlecht sitzende oder verrutschte Spirale kann schuld sein. Für sekundäre Menstruationsschmerzen ist unter anderem typisch, dass die Beschwerden erstmals bei Frauen ab 30 Jahren auftreten, die bislang nicht von Regelschmerzen betroffen waren.

          Außerdem solltest du deinen Arzt um Rat fragen, wenn du die Menstruationsbeschwerden häufig mit Schmerzmitteln oder anderen Medikamenten behandelst.

          Häufigkeit und Verlauf

          Menstruationsschmerzen sind keine Seltenheit. Ihr seid also nicht allein: Die meisten Mädchen und Frauen haben während ihrer Periode zeitweise mehr oder weniger starke Schmerzen. Bei 10 von 100 Frauen sind die Beschwerden sogar so stark, dass sie jeden Monat für ein bis drei Tage nicht in der Lage sind, ihren normalen Alltag zu bewältigen.

          Bei Frauen unter 20 Jahren sind die Schmerzen größtenteils stärker als bei älteren Frauen. Häufig lassen die Beschwerden wenige Jahre nach der ersten Periode nach, bei manchen Frauen hören sie auch ganz auf. Viele Frauen haben nach der Geburt ihres ersten Kindes weniger Beschwerden.

          Zu sekundären Beschwerden kommt es überwiegend erst, wenn eine Frau bereits einige Jahre ihre Menstruation hatte. 

          Leben und Alltag

          Manchmal nehmen Freunde, Angehörige, Kolleginnen und Kollegen, aber auch Ärztinnen und Ärzte Menstruationsbeschwerden nicht ernst. Auch manche Frauen denken, sie müssten die Schmerzen einfach aushalten, weil sie zum Leben einer Frau „dazugehören“. Doch starke Schmerzen, die jeden Monat für mehrere Tage das Alltagsleben beeinträchtigen und vielleicht arbeitsunfähig machen, sind nichts, was du als „natürlich“ hinnehmen musst. Wenn du solche Ratschläge öfter hörst, tust du dich vielleicht schwer, dir ausreichend Ruhe zu gönnen, ärztlichen Rat einzuholen oder nach einer passenden Behandlung zu suchen.

          Wir möchten, dass du weißt, dass du deine Schmerzen ernst nehmen darfst und falls du dir Unterstützung wünschst oder gerne darüber reden möchtest, kannst du uns gerne über unser Kontaktformular oder auf Instagram schreiben und wir sind immer für dich da.

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